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Färben mit Pflanzenfarben

Die wenigen Kenntnisse über die Färbemethoden des Altertums stützen sich hauptsächlich auf Gräberfunde und Aufzeichnungen griechischer und römischer Schriftsteller und deren technologischen Beschreibungen. Genaueres kann man über die Farbstoffe aussagen. Jahrtausende war man dabei auf natürliche Farbstoffe aus Mineralien (Ocker, Zinnober), aus Pflanzen (wie Indigo, Krapp) oder von Tieren (Schildlaus, Purpurschnecke) angewiesen. Bereits aus dem alten Ägypten gibt es Funde von mit Krapp gefärbter Wolle.

Da sich tierische Fasern wie Seide und Wolle erheblich leichter und intensiver färben lassen als pflanzliche (Hanf, Leinen und Nessel), muss man wohl davon ausgehen, dass die Wikinger zwar bunte Wollkleidung trugen, Untergewänder aus Leinen z.Bsp. nur sehr blass gefärbt bzw. naturfarben waren. Generell war das Färben von Kleidung zur Zeiten der Wikinger Heimarbeit und wurde erst im Spätmittelalter in Zünften organisiert. Dennoch konnte man ohne Probleme fast alle Farben des Farbkreises mit heimischen Pflanzen färben.

Damit die Farbe gut auf die Fasern aufziehen kann, wird mit Alaun vorgebeizt. Ausnahmen hierfür sind Küpenfarbstoffe (mit Urin angesetzte Färbeflotten, meistens für Blaufärbungen mit Waid) und Pflanzen, die genügend Gerbsäure besitzen, z. Bsp. Walnüsse und Eichenrinde. Die Färbepflanze wird eine gute Zeit gekocht, bis genügend Farbstoff im Wasser ist. Dann wird die Wolle oder der Stoff dazugegeben und wieder eine Zeit gekocht. Die Intensität einer Färbung hängt von vielen Faktoren wie der Erntezeit der Pflanzen und der Färbezeit ab.

Nach dem Abkühlen und Spülen der Wolle werden die Farben durch eine Spülung mit Essigwasser fixiert. Doch trotz der Fixierung verblassen die meisten Farben durch Sonnenlicht im Laufe der Zeit etwas.

Am leichtesten ließ sich gelb färben, dafür gibt es die meisten Färbepflanzen ( z.B. Rainfarn, Birkenblätter, Apfelbaumrinde, Färberwau). Grün erreichte man durch z.B. Blutbuchenblätter, Schilfblüten oder durch das Weiterentwickeln gelber Färbeküpen mit Rostwasser (Eisensulfat). Schwieriger waren braun (grüne Hülle der Walnüsse, Walnussblätter), grau (Eichenrinde, Galläpfel) oder rot (Labkrautwurzel, Krappwurzel). Teuer, da mit einem langwierigen Prozess verbunden, waren kräftige Blautöne ( Waid, Indigo) und leuchtendes Grün – blauüberfärben von gelben Fasern. Sehr teuer und dadurch sicher selten war ein reines Schwarz – komplizierte Prozesse mit Galläpfeln, Indigo und Krapp mussten entsprechend entlohnt werden.

 

Färben ist für uns ein sehr spannendes Schauhandwerk, da wir zum einen nie genau sagen können, welche Farbe genau herauskommt und wir zum anderen immer wieder überrascht sind, welche wunderschönen und vielseitigen Farben die Natur uns schenkt.

 

Bei Fragen zum Färben wende dich an Solà.

Färbegalerie und Video: